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Wittstock

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© MIK

Prachtvoll für Post und Polizei

In Wittstock ist die Polizei 2019 in ein ehemaliges Postgebäude eingezogen – in eines der schönsten Polizeigebäude Brandenburgs

Von Stephan Henke

In Wittstock ist die Polizei 2019 in ein ehemaliges Postgebäude eingezogen – in eines der schönsten Polizeigebäude Brandenburgs

Von Stephan Henke

© Stadt Wittstock/Dosse
© Stadt Wittstock/Dosse
Am Revier hängt ein 75 Kilo schwerer, gusseiserner Briefkasten der 1885er-Reihe, in den ab und zu auch noch versehentlich Post geworfen wird. © MIK

Manchmal wechselt Dana Hefenbrock mitten am Tag ihren Job. Dann wird sie für kurze Zeit von der Wittstocker Polizeirevierleiterin zur Postbotin. Denn am historischen Reviergebäude hängt ein originaler blauer Briefkasten aus der 1885-Reihe, gusseisern und 75 Kilogramm schwer, er soll an die Post-Geschichte des Hauses erinnern. „Ich habe tatsächlich einen Schlüssel für den Briefkasten, weil die Post, die drin liegt, meistens für die Polizei bestimmt ist. Oder ich muss den kurzen Weg zum gelben Kasten nehmen“, sagt Hefenbrock und zeigt auf den Post-Briefkasten auf der anderen Straßenseite, in den sie die ab und an irrtümlich eingeworfenen Briefe pflichtbewusst wirft.

Am Revier hängt ein 75 Kilo schwerer, gusseiserner Briefkasten der 1885er-Reihe, in den ab und zu auch noch versehentlich Post geworfen wird. © MIK

Manchmal wechselt Dana Hefenbrock mitten am Tag ihren Job. Dann wird sie für kurze Zeit von der Wittstocker Polizeirevierleiterin zur Postbotin. Denn am historischen Reviergebäude hängt ein originaler blauer Briefkasten aus der 1885-Reihe, gusseisern und 75 Kilogramm schwer, er soll an die Post-Geschichte des Hauses erinnern. „Ich habe tatsächlich einen Schlüssel für den Briefkasten, weil die Post, die drin liegt, meistens für die Polizei bestimmt ist. Oder ich muss den kurzen Weg zum gelben Kasten nehmen“, sagt Hefenbrock und zeigt auf den Post-Briefkasten auf der anderen Straßenseite, in den sie die ab und an irrtümlich eingeworfenen Briefe pflichtbewusst wirft.

Porträtfoto Dana Hefenbrock an ihrem Arbeitsplatz im Polizeirevier
Dana Hefenbrock leitet seit zwölf Jahren das Wittstocker Polizeirevier und ist in der Stadt aufgewachsen. © MIK

Seit gut vier Jahren läuft das so, Ende Mai 2019 zog die Polizei in das ehemalige Postgebäude in der Innenstadt. „Ein echtes Schmuckstück, das neue Polizeirevier in Wittstock/Dosse“, schrieb das Brandenburger Innenministerium zur Eröffnung bei Facebook. Schon gut einen Monat später erkor die Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg das Gebäude zum Denkmal des Monats – „wegen dessen herausragender Bedeutung für die Revitalisierung der Altstadt, der exponierten Lage und der stadtgeschichtlichen Bedeutung“. Tatsächlich sticht das 1886 erbaute Gebäude heraus. Die rote Ziegelsteinfassade wurde abgestrahlt, alte Fliesen restauriert, der zu DDR-Zeiten zugemauerte Haupteingang wieder freigelegt. „Man erlebt es gerade bei Kollegen von außerhalb, die jedes Mal sagen, dass es hier sehr, sehr schön ist“, erzählt Hefenbrock.

Porträtfoto Dana Hefenbrock an ihrem Arbeitsplatz im Polizeirevier
Dana Hefenbrock leitet seit zwölf Jahren das Wittstocker Polizeirevier und ist in der Stadt aufgewachsen. © MIK

Seit gut vier Jahren läuft das so, Ende Mai 2019 zog die Polizei in das ehemalige Postgebäude in der Innenstadt. „Ein echtes Schmuckstück, das neue Polizeirevier in Wittstock/Dosse“, schrieb das Brandenburger Innenministerium zur Eröffnung bei Facebook. Schon gut einen Monat später erkor die Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg das Gebäude zum Denkmal des Monats – „wegen dessen herausragender Bedeutung für die Revitalisierung der Altstadt, der exponierten Lage und der stadtgeschichtlichen Bedeutung“. Tatsächlich sticht das 1886 erbaute Gebäude heraus. Die rote Ziegelsteinfassade wurde abgestrahlt, alte Fliesen restauriert, der zu DDR-Zeiten zugemauerte Haupteingang wieder freigelegt. „Man erlebt es gerade bei Kollegen von außerhalb, die jedes Mal sagen, dass es hier sehr, sehr schön ist“, erzählt Hefenbrock.

Zwei Jahre vor dem Einzug, zu Beginn der Sanierung, hätte es so einen Kommentar wohl kaum gegeben. „Bei den ersten Besichtigungen waren nicht alle Treppenstufen vorhanden und die Architekten meinten, wir müssen schauen, wo wir hintreten“, sagt die Revierleiterin, die von Anfang an in die Umbaupläne eingebunden war. Das Gebäude stand seit dem Auszug der Post im April 2004 leer und verfiel zunehmend. „Die große Herausforderung war, dass das Gebäude, das seit 20 Jahren leer stand und auf das der Denkmalschutz sehr genau geschaut hat, so herzurichten, dass es als Polizeigebäude funktionieren kann“, schildert Hefenbrock die Umstände.

Zwei Jahre vor dem Einzug, zu Beginn der Sanierung, hätte es so einen Kommentar wohl kaum gegeben. „Bei den ersten Besichtigungen waren nicht alle Treppenstufen vorhanden und die Architekten meinten, wir müssen schauen, wo wir hintreten“, sagt die Revierleiterin, die von Anfang an in die Umbaupläne eingebunden war. Das Gebäude stand seit dem Auszug der Post im April 2004 leer und verfiel zunehmend. „Die große Herausforderung war, dass das Gebäude, das seit 20 Jahren leer stand und auf das der Denkmalschutz sehr genau geschaut hat, so herzurichten, dass es als Polizeigebäude funktionieren kann“, schildert Hefenbrock die Umstände.

Foto vom sanierten Gebäude des Polizeireviers in Wittstock im Jahr 1997
2019 zog die Polizei in das alte Postgebäude, das zuvor zwei Jahre saniert wurde. © Stadt Wittstock/Dosse

So musste man – aus Personal- und Platzgründen – beispielsweise auf eine Gewahrsamszelle verzichten. Außerdem war es notwendig, dass die historischen Außentüren erhalten bleiben, trotzdem mussten sie aber eine entsprechende Schusssicherheit aufweisen. Und als der zugemauerte Eingang aufgebrochen wurde, fand man historische Fliesen. Die mussten aus Denkmalschutzgründen bleiben, dafür wurde dann der Windfang umgestaltet. „Die Vorabstimmung war sehr langwierig. Aber im Endeffekt ist alles sehr gut geworden“, findet Hefenbrock, die seit zwölf Jahren die Wache leitet und somit auch noch das alte Gebäude in der Röbeler Straße gut kennt.

Foto vom sanierten Gebäude des Polizeireviers in Wittstock im Jahr 1997
2019 zog die Polizei in das alte Postgebäude, das zuvor zwei Jahre saniert wurde. © Stadt Wittstock/Dosse

So musste man – aus Personal- und Platzgründen – beispielsweise auf eine Gewahrsamszelle verzichten. Außerdem war es notwendig, dass die historischen Außentüren erhalten bleiben, trotzdem mussten sie aber eine entsprechende Schusssicherheit aufweisen. Und als der zugemauerte Eingang aufgebrochen wurde, fand man historische Fliesen. Die mussten aus Denkmalschutzgründen bleiben, dafür wurde dann der Windfang umgestaltet. „Die Vorabstimmung war sehr langwierig. Aber im Endeffekt ist alles sehr gut geworden“, findet Hefenbrock, die seit zwölf Jahren die Wache leitet und somit auch noch das alte Gebäude in der Röbeler Straße gut kennt.

Bis 2019 war die Polizei in der Quandt-Villa in der Röbeler Straße beheimatet. © MIK

Dort war man in einer Villa, die einst der bekannten Unternehmerfamilie Quandt – Nachfahren sind heute Großanteilseigner von BMW – gehörte, untergebracht. „Man hätte tatsächlich vom Keller bis zum Dach alles sanieren müssen. Die Strom-Sicherungen waren sogar noch zum Schrauben, wenn es etwas mehr geregnet hat, hatten die Kollegen Eimer in den Büros stehen“, erinnert sich Hefenbrock an die damaligen Verhältnisse, wobei auch die alte Villa ihren Charme gehabt habe. So habe es beim Umzug durchaus auch Wehmut gegeben, schließlich war die Polizei schon zu DDR-Zeiten dort. „Inzwischen haben sich aber die Leute daran gewöhnt und sehen die Vorteile, dass es modern ist, hell ist und zentral liegt“, sagt Hefenbrock über den Auszug aus der Villa, die 2021 an die Sabine-Hagemann-Stiftung, die sich für Baukultur einsetzt, versteigert wurde. Laut Stadt werden aktuell verschiedene Nutzungsoptionen geprüft.

Nicht nur mit der Optik und Ausstattung ist die Ur-Wittstockerin zufrieden, auch die Lage sei ein großer Vorteil. „Im Prinzip kann ich das Fenster aufmachen und mich mit den Bürgern unterhalten, das wäre bei dem alten Revier schwer möglich gewesen. Für Revierpolizisten ist diese Bürgernähe optimal, wir bekommen Sorgen und Probleme direkt mit. Zum Bahnhof muss man nur einmal quer durch den Park, zum Markt ist man zu Fuß schneller als mit dem Fahrzeug – besser geht es nicht.“ Die Stadt Wittstock, von der das Gebäude gemietet ist und die ganz bewusst öffentliche Einrichtungen und Angebote der Daseinsvorsorge im Stadtzentrum konzentrieren wollte, hat ähnliche Erfahrungen gemacht. „Aus Sicht der Stadtentwicklung und hinsichtlich der Belebung der Innenstadt sowie der Erreichbarkeit und Wahrnehmbarkeit der Polizei haben wir nur positive Kritik bekommen“, heißt es auf Anfrage. Der Umbau kostete rund 3,7 Millionen Euro, 1,67 Millionen Euro davon waren Städtebaufördermittel.

Bis 2019 war die Polizei in der Quandt-Villa in der Röbeler Straße beheimatet. © MIK

Dort war man in einer Villa, die einst der bekannten Unternehmerfamilie Quandt – Nachfahren sind heute Großanteilseigner von BMW – gehörte, untergebracht. „Man hätte tatsächlich vom Keller bis zum Dach alles sanieren müssen. Die Strom-Sicherungen waren sogar noch zum Schrauben, wenn es etwas mehr geregnet hat, hatten die Kollegen Eimer in den Büros stehen“, erinnert sich Hefenbrock an die damaligen Verhältnisse, wobei auch die alte Villa ihren Charme gehabt habe. So habe es beim Umzug durchaus auch Wehmut gegeben, schließlich war die Polizei schon zu DDR-Zeiten dort. „Inzwischen haben sich aber die Leute daran gewöhnt und sehen die Vorteile, dass es modern ist, hell ist und zentral liegt“, sagt Hefenbrock über den Auszug aus der Villa, die 2021 an die Sabine-Hagemann-Stiftung, die sich für Baukultur einsetzt, versteigert wurde. Laut Stadt werden aktuell verschiedene Nutzungsoptionen geprüft.

Nicht nur mit der Optik und Ausstattung ist die Ur-Wittstockerin zufrieden, auch die Lage sei ein großer Vorteil. „Im Prinzip kann ich das Fenster aufmachen und mich mit den Bürgern unterhalten, das wäre bei dem alten Revier schwer möglich gewesen. Für Revierpolizisten ist diese Bürgernähe optimal, wir bekommen Sorgen und Probleme direkt mit. Zum Bahnhof muss man nur einmal quer durch den Park, zum Markt ist man zu Fuß schneller als mit dem Fahrzeug – besser geht es nicht.“ Die Stadt Wittstock, von der das Gebäude gemietet ist und die ganz bewusst öffentliche Einrichtungen und Angebote der Daseinsvorsorge im Stadtzentrum konzentrieren wollte, hat ähnliche Erfahrungen gemacht. „Aus Sicht der Stadtentwicklung und hinsichtlich der Belebung der Innenstadt sowie der Erreichbarkeit und Wahrnehmbarkeit der Polizei haben wir nur positive Kritik bekommen“, heißt es auf Anfrage. Der Umbau kostete rund 3,7 Millionen Euro, 1,67 Millionen Euro davon waren Städtebaufördermittel.

Porträtfoto Herr Doste - Stadthistoriker in Wittstock
Wolfgang Dost war 29 Jahre Stadtverordneter in Wittstock und hat sich intensiv mit der Geschichte der Stadt beschäftigt. © MIK

Auch für Wolfgang Dost ist der Einzug der Polizei in die Alte Post ein Gewinn für die Stadt. „Historische Gebäude müssen genutzt werden, sonst gehen sie kaputt. Dieses hier ist sehr schön geworden“, sagt der Heimatforscher, der sich intensiv mit der Geschichte der Dosse-Stadt beschäftigt hat und 29 Jahre in der Stadtverordnetenversammlung saß. Das alte Postgebäude im neogotischen Stil („Gotik war beliebt, auch durch die vielen Kirchenbauten“) sei nicht das erste in Wittstock gewesen, bereits 1681 wird die erste Post eröffnet. „Die Post war etwas ganz Bedeutsames, damit war auch das Ansehen der Stadt gehoben“, sagt der 83-Jährige. „Eine Fahrt mit der Postkutsche war nur etwas für sehr wohlhabende Leute. Ein Dienstmädchen musste vier bis fünf Jahre arbeiten, um einmal nach Berlin zu fahren.“

Porträtfoto Herr Doste - Stadthistoriker in Wittstock
Wolfgang Dost war 29 Jahre Stadtverordneter in Wittstock und hat sich intensiv mit der Geschichte der Stadt beschäftigt. © MIK

Auch für Wolfgang Dost ist der Einzug der Polizei in die Alte Post ein Gewinn für die Stadt. „Historische Gebäude müssen genutzt werden, sonst gehen sie kaputt. Dieses hier ist sehr schön geworden“, sagt der Heimatforscher, der sich intensiv mit der Geschichte der Dosse-Stadt beschäftigt hat und 29 Jahre in der Stadtverordnetenversammlung saß. Das alte Postgebäude im neogotischen Stil („Gotik war beliebt, auch durch die vielen Kirchenbauten“) sei nicht das erste in Wittstock gewesen, bereits 1681 wird die erste Post eröffnet. „Die Post war etwas ganz Bedeutsames, damit war auch das Ansehen der Stadt gehoben“, sagt der 83-Jährige. „Eine Fahrt mit der Postkutsche war nur etwas für sehr wohlhabende Leute. Ein Dienstmädchen musste vier bis fünf Jahre arbeiten, um einmal nach Berlin zu fahren.“

Am Anfang dauerte so eine Kutschfahrt fast 24 Stunden, heute ist man mit dem Auto eine gute Stunde unterwegs, genau wie nach Hamburg oder Rostock, „das ist für Unternehmen genauso praktisch wie für reisende Täter. Tankbetrügereien wurden in den letzten ein, zwei Jahren, als die Preise sehr hoch waren, deutlich mehr“, sagt Dana Hefenbrock. 620 Quadratkilometer – zeitweise war Wittstock die flächemäßig drittgrößte Stadt Deutschlands – decken sie und ihre rund 25 Kolleginnen und Kollegen ab, sieben weitere Kripo-Kollegen sind für ein Sachgebiet dorthin ausgelagert. „Einen Kriminalitätsschwerpunkt haben wir zum Glück gerade nicht, aber ein paar Besonderheiten“, sagt die 47-Jährige. So liegt die Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald zwar flächenmäßig genau auf der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern, doch die Zuständigkeit fällt in das Wittstocker Revier. Außerdem liegt der ehemalige Luft-Boden-Truppenübungsplatz Kyritz-Ruppiner Heide – das sogenannte Bombodrom – in der Zuständigkeit. Der wird seit 2017 geräumt, bei Sprengungen sichert die Polizei das Gelände ab, was ein- bis zweimal die Woche der Fall ist. Und viele der rund 70.000 Gäste des Fusion-Festivals in Lärz an der Mecklenburgischen Seenplatte kommen in Wittstock mit dem Zug an.

Zudem haben die völkischen Siedler der Anastasia-Bewegung 2013 das Projekt „Goldenes Grabow“ im gleichnamigen Ort gegründet. „Sie sind in der Vergangenheit durch fremdenfeindliche und rechtsextreme Züge aufgefallen“, erzählt Hefenbrock. Das ist auch ein Problem, das für die Stadt Wittstock selbst gilt, „Ende der 90er war es hier eine Hochburg für rechtes Klientel“. Zwar gebe es heute nicht mehr so viele Gewalttaten, „aber die sind auch schlauer geworden und agieren im ideologischen Bereich.“ Bei unangemeldeten Montagsspaziergängen seien am Anfang auch Kolleginnen und Kollegen angegriffen worden. „Trotzdem kannte man die Organisatoren, mit den Revierpolizisten, die die Leute vor Ort kennen, sind wir in die Menge gegangen, so haben wir das Problem relativ schnell in den Griff bekommen“, sagt Dana Hefenbrock. Den ein oder anderen kannte sie wohl auch vom Vorbeigehen an ihrem Bürofenster.

Am Anfang dauerte so eine Kutschfahrt fast 24 Stunden, heute ist man mit dem Auto eine gute Stunde unterwegs, genau wie nach Hamburg oder Rostock, „das ist für Unternehmen genauso praktisch wie für reisende Täter. Tankbetrügereien wurden in den letzten ein, zwei Jahren, als die Preise sehr hoch waren, deutlich mehr“, sagt Dana Hefenbrock. 620 Quadratkilometer – zeitweise war Wittstock die flächemäßig drittgrößte Stadt Deutschlands – decken sie und ihre rund 25 Kolleginnen und Kollegen ab, sieben weitere Kripo-Kollegen sind für ein Sachgebiet dorthin ausgelagert. „Einen Kriminalitätsschwerpunkt haben wir zum Glück gerade nicht, aber ein paar Besonderheiten“, sagt die 47-Jährige. So liegt die Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald zwar flächenmäßig genau auf der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern, doch die Zuständigkeit fällt in das Wittstocker Revier. Außerdem liegt der ehemalige Luft-Boden-Truppenübungsplatz Kyritz-Ruppiner Heide – das sogenannte Bombodrom – in der Zuständigkeit. Der wird seit 2017 geräumt, bei Sprengungen sichert die Polizei das Gelände ab, was ein- bis zweimal die Woche der Fall ist. Und viele der rund 70.000 Gäste des Fusion-Festivals in Lärz an der Mecklenburgischen Seenplatte kommen in Wittstock mit dem Zug an.

Zudem haben die völkischen Siedler der Anastasia-Bewegung 2013 das Projekt „Goldenes Grabow“ im gleichnamigen Ort gegründet. „Sie sind in der Vergangenheit durch fremdenfeindliche und rechtsextreme Züge aufgefallen“, erzählt Hefenbrock. Das ist auch ein Problem, das für die Stadt Wittstock selbst gilt, „Ende der 90er war es hier eine Hochburg für rechtes Klientel“. Zwar gebe es heute nicht mehr so viele Gewalttaten, „aber die sind auch schlauer geworden und agieren im ideologischen Bereich.“ Bei unangemeldeten Montagsspaziergängen seien am Anfang auch Kolleginnen und Kollegen angegriffen worden. „Trotzdem kannte man die Organisatoren, mit den Revierpolizisten, die die Leute vor Ort kennen, sind wir in die Menge gegangen, so haben wir das Problem relativ schnell in den Griff bekommen“, sagt Dana Hefenbrock. Den ein oder anderen kannte sie wohl auch vom Vorbeigehen an ihrem Bürofenster.

Zahlen, Daten, Fakten

Baujahr des Gebäudes: 1886 als Postgebäude

Seit wann von der Polizei genutzt: Nach Umbau und Sanierung zwischen 2017 und 2019 erfolgte der Einzug zum 01.05.2019.

Größe der Liegenschaft:
Grundstücksfläche mit einer Gesamtgröße von 1.353 Quadratmetern mit insgesamt 13 Stellplätzen, davon vier Pkw- und einem Lkw-Parkplatz unter Carport. Die Nutzfläche des Gebäudes beträgt rund 770 Quadratmeter.

Zahl der Büros:
16 Büroräume, außerdem Aufenthaltsräume, Umkleide- und Sanitärbereich, ein Fahrstuhl ist ebenfalls vorhanden.

Zahl der Polizistinnen/Polizisten:
ca. 32

Vorherige Nutzungen:
Bis 2004 war in dem Gebäude das Postamt beheimatet.

Besonderheit: Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Baujahr des Gebäudes: 1886 als Postgebäude

Seit wann von der Polizei genutzt: Nach Umbau und Sanierung zwischen 2017 und 2019 erfolgte der Einzug zum 01.05.2019.

Größe der Liegenschaft:
Grundstücksfläche mit einer Gesamtgröße von 1.353 Quadratmetern mit insgesamt 13 Stellplätzen, davon vier Pkw- und einem Lkw-Parkplatz unter Carport. Die Nutzfläche des Gebäudes beträgt rund 770 Quadratmeter.

Zahl der Büros:
16 Büroräume, außerdem Aufenthaltsräume, Umkleide- und Sanitärbereich, ein Fahrstuhl ist ebenfalls vorhanden.

Zahl der Polizistinnen/Polizisten:
ca. 32

Vorherige Nutzungen:
Bis 2004 war in dem Gebäude das Postamt beheimatet.

Besonderheit: Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.