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Das Bindeglied zwischen Luft und Boden

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© MIK

Praxisteil der bundesweit einmaligen Ausbildung zum Luftkoordinator im Brand- und Katastrophenschutz auf dem Flugplatz in Müncheberg

Von Samira Zoch, Praktikantin in der Pressestelle des MIK

Praxisteil der bundesweit einmaligen Ausbildung zum Luftkoordinator im Brand- und Katastrophenschutz auf dem Flugplatz in Müncheberg

Von Samira Zoch, Praktikantin in der Pressestelle des MIK

Abtauchen und weg: Mit dem vollbeladenen Wasserbehälter wird zum Einsatzort geflogen.

Es ist ein sonniger Donnerstagvormittag auf dem Flugplatz in Müncheberg. Doch aus der Ferne ist bereits ein Rauschen zuhören. Es kommt immer näher und wird deutlich lauter. Ein Blick zum Himmel verschafft Klarheit. In der Ferne lässt sich der blau-weiße Hubschrauber schon erspähen. Er gleitet über den großen Kiefernwald. Nach ein paar Runden um den Flugplatz landet er auf der riesigen Grünfläche. Währenddessen lassen die Blicke der 45 Feuerwehrleute aus allen Teilen Brandenburgs nicht von ihm ab. Gespannt und mit Vorfreude verfolgen sie die Ankunft des Polizeihubschraubers. Auch die Bediensteten der Brandenburger Polizei, der Bundespolizei und der Bundeswehr, die mit vor Ort sind, schauen ihm beim Landeanflug gespannt zu.

Der Hubschrauber der Bundespolizei ist Teil der praktischen Luftkoordinatorenausbildung, die an jenem Tag Ende März stattfindet. „Das sind Führungskräfte der Feuerwehren, die koordinierende Hilfe leisten und die technische Einsatzleitung beraten zu den Kräften in der Luft“, erklärt Heinz Rudolph, Leiter der Brandenburgischen Landesfeuerwehrschule, die Funktion der Luftkoordinatoren. Dabei gehören insbesondere die Einrichtung und Sicherung von Außenstationen sowie der Entnahme und Betankungsplätzen zu ihren Aufgaben. Sie seien das Bindeglied zwischen den Kräften am Boden und denen in der Luft, so Rudolph weiter.

Die Landesfeuerwehrschule bietet seit dem Jahr 2020 den bundesweit einmaligen Lehrgang zum Luftkoordinator an. Allein im vergangenen Jahr gab es in Brandenburg 521 Waldbränden, fünf davon galten als Großschadenslage. Damit habe auch die zurückliegende Waldbrandsaison gezeigt, dass Brandbekämpfung aus der Luft ein essentielles Mittel sei, heißt es im aktuellen Waldbrandbericht, der vom Brandenburger Innenministerium veröffentlicht wurde.

Auf der Grünfläche herrscht währenddessen großer Trubel. Ein orangefarbenes Kunststoffgebilde wird aufgebaut. Die Feuerwehrleute packen alle mit an, um den sogenannten Fire-Flex-Tank aufzurichten. Er ähnelt einem aufblasbaren Swimmingpool und wird mit Wasser, welches aus den Feuerwehrschläuchen kommt, aufgefüllt. Schließlich soll die Übung möglichst realitätsnah durchgeführt werden. Sodass das Wasser nicht aus einem der umliegenden Seen geholt wird, sondern wie im Einsatzfall über den Fire-Flex-Tank bereitgestellt werden kann.  Dieser kann bis zu 36.000 Liter Wasser fassen. Vor allem in Bereichen, wo keine Löschwasserteiche in unmittelbarer Nähe sind, kommen sie zum Einsatz.

Auch hierbei kommt den neuausgebildeteten Luftkoordinatoren eine entscheidende Rolle zu. Teil der Übung und des Ernstfalls ist, dass das Becken stets mit Wasser gefüllt ist. Dabei muss der Fluss kontinuierlich sein, sodass der Hubschrauber nicht über dem Fire Flex Tank kreist und auf Wassernachschub wartet. Das Üben dieser und weiterer Aufgaben, ist Teil des Praxisseminars.

Plötzlich herrscht Stille auf dem Flugplatz. Gespannt wird darauf gewartet, dass sich die Rotoren anfangen zu drehen. Nach wenigen Minuten ist der Bundespolizei-Hubschrauber bereit, abzuheben. Erneut wirbelt er Staub und trockenes Gras auf. Als er diesmal in den Himmel steigt, befindet sich unter ihm ein angeketteter orangefarbener Wasserbehälter, ein sogenannter Bambi Bucket. Dieser ist dort befestigt, um Wasser aus dem Fire-Flex-Tank zu entnehmen. Dabei kann er etwa 2000 Liter Wasser fassen. Der Pilot steuert den Hubschrauber mit dem nun dazugehörigen Wasserbehälter langsam in Richtung des riesigen Wasserbeckens am Boden. Als er genau darübersteht, muss durch gezieltes Steuern des Hubschraubers der Wasserbehälter in den großen Fire-Flex-Tank eingetaucht werden. Präzisionsarbeit aus der Luft. Nach wenigen Versuchen gelingt es. Mit dem vollbeladenen Wasserbehälter fliegt der Pilot nun über den Flugplatz zu den gesetzten Markierungen, wo sich kleine rote Gefäße befinden und wirft dort das Wasser ab. Aus den am Boden stehenden Gefäßen wird später nachgemessen, wie viel von dem abgeworfenen Wasser bei welchem Flugmanöver angekommen ist. Während der Hubschrauber erneut Wasser holt, üben die Luftkoordinatoren im Stationsbetrieb.  

So erstellt beispielsweise die am Hubschrauber der Brandenburger Polizei angebrachte Hightech-Kamera präzises Bildmaterial vom Einsatzgebiet. Damit können die Einsatzkräfte am Boden genauestens gesteuert werden, aber auch der Hubschrauber mit dem Bambi Bucket erhält die nächste Abwurfposition.  Außerdem beschreiben die neu ausgebildeten Koordinatoren Einsatzgebiete, kennen Löschwasserentnahmestellen und haben alle wichtigen Kontakte auf dem Handy. „Es ist wichtig, in der Krise Köpfe zu kennen“, sagt der Landesfeuerwehrschulleiter Rudolph.

Er fügt noch hinzu, dass durch die neu ausgebildeten Luftkoordinatoren Brandenburg noch verlässlicher aufgestellt ist. Ein Blick, der zuversichtlich stimmt, denn die aktuelle Waldbrandsaison ist bereits in Gang.

Abtauchen und weg: Mit dem vollbeladenen Wasserbehälter wird zum Einsatzort geflogen.

Es ist ein sonniger Donnerstagvormittag auf dem Flugplatz in Müncheberg. Doch aus der Ferne ist bereits ein Rauschen zuhören. Es kommt immer näher und wird deutlich lauter. Ein Blick zum Himmel verschafft Klarheit. In der Ferne lässt sich der blau-weiße Hubschrauber schon erspähen. Er gleitet über den großen Kiefernwald. Nach ein paar Runden um den Flugplatz landet er auf der riesigen Grünfläche. Währenddessen lassen die Blicke der 45 Feuerwehrleute aus allen Teilen Brandenburgs nicht von ihm ab. Gespannt und mit Vorfreude verfolgen sie die Ankunft des Polizeihubschraubers. Auch die Bediensteten der Brandenburger Polizei, der Bundespolizei und der Bundeswehr, die mit vor Ort sind, schauen ihm beim Landeanflug gespannt zu.

Der Hubschrauber der Bundespolizei ist Teil der praktischen Luftkoordinatorenausbildung, die an jenem Tag Ende März stattfindet. „Das sind Führungskräfte der Feuerwehren, die koordinierende Hilfe leisten und die technische Einsatzleitung beraten zu den Kräften in der Luft“, erklärt Heinz Rudolph, Leiter der Brandenburgischen Landesfeuerwehrschule, die Funktion der Luftkoordinatoren. Dabei gehören insbesondere die Einrichtung und Sicherung von Außenstationen sowie der Entnahme und Betankungsplätzen zu ihren Aufgaben. Sie seien das Bindeglied zwischen den Kräften am Boden und denen in der Luft, so Rudolph weiter.

Die Landesfeuerwehrschule bietet seit dem Jahr 2020 den bundesweit einmaligen Lehrgang zum Luftkoordinator an. Allein im vergangenen Jahr gab es in Brandenburg 521 Waldbränden, fünf davon galten als Großschadenslage. Damit habe auch die zurückliegende Waldbrandsaison gezeigt, dass Brandbekämpfung aus der Luft ein essentielles Mittel sei, heißt es im aktuellen Waldbrandbericht, der vom Brandenburger Innenministerium veröffentlicht wurde.

Auf der Grünfläche herrscht währenddessen großer Trubel. Ein orangefarbenes Kunststoffgebilde wird aufgebaut. Die Feuerwehrleute packen alle mit an, um den sogenannten Fire-Flex-Tank aufzurichten. Er ähnelt einem aufblasbaren Swimmingpool und wird mit Wasser, welches aus den Feuerwehrschläuchen kommt, aufgefüllt. Schließlich soll die Übung möglichst realitätsnah durchgeführt werden. Sodass das Wasser nicht aus einem der umliegenden Seen geholt wird, sondern wie im Einsatzfall über den Fire-Flex-Tank bereitgestellt werden kann.  Dieser kann bis zu 36.000 Liter Wasser fassen. Vor allem in Bereichen, wo keine Löschwasserteiche in unmittelbarer Nähe sind, kommen sie zum Einsatz.

Auch hierbei kommt den neuausgebildeteten Luftkoordinatoren eine entscheidende Rolle zu. Teil der Übung und des Ernstfalls ist, dass das Becken stets mit Wasser gefüllt ist. Dabei muss der Fluss kontinuierlich sein, sodass der Hubschrauber nicht über dem Fire Flex Tank kreist und auf Wassernachschub wartet. Das Üben dieser und weiterer Aufgaben, ist Teil des Praxisseminars.

Plötzlich herrscht Stille auf dem Flugplatz. Gespannt wird darauf gewartet, dass sich die Rotoren anfangen zu drehen. Nach wenigen Minuten ist der Bundespolizei-Hubschrauber bereit, abzuheben. Erneut wirbelt er Staub und trockenes Gras auf. Als er diesmal in den Himmel steigt, befindet sich unter ihm ein angeketteter orangefarbener Wasserbehälter, ein sogenannter Bambi Bucket. Dieser ist dort befestigt, um Wasser aus dem Fire-Flex-Tank zu entnehmen. Dabei kann er etwa 2000 Liter Wasser fassen. Der Pilot steuert den Hubschrauber mit dem nun dazugehörigen Wasserbehälter langsam in Richtung des riesigen Wasserbeckens am Boden. Als er genau darübersteht, muss durch gezieltes Steuern des Hubschraubers der Wasserbehälter in den großen Fire-Flex-Tank eingetaucht werden. Präzisionsarbeit aus der Luft. Nach wenigen Versuchen gelingt es. Mit dem vollbeladenen Wasserbehälter fliegt der Pilot nun über den Flugplatz zu den gesetzten Markierungen, wo sich kleine rote Gefäße befinden und wirft dort das Wasser ab. Aus den am Boden stehenden Gefäßen wird später nachgemessen, wie viel von dem abgeworfenen Wasser bei welchem Flugmanöver angekommen ist. Während der Hubschrauber erneut Wasser holt, üben die Luftkoordinatoren im Stationsbetrieb.  

So erstellt beispielsweise die am Hubschrauber der Brandenburger Polizei angebrachte Hightech-Kamera präzises Bildmaterial vom Einsatzgebiet. Damit können die Einsatzkräfte am Boden genauestens gesteuert werden, aber auch der Hubschrauber mit dem Bambi Bucket erhält die nächste Abwurfposition.  Außerdem beschreiben die neu ausgebildeten Koordinatoren Einsatzgebiete, kennen Löschwasserentnahmestellen und haben alle wichtigen Kontakte auf dem Handy. „Es ist wichtig, in der Krise Köpfe zu kennen“, sagt der Landesfeuerwehrschulleiter Rudolph.

Er fügt noch hinzu, dass durch die neu ausgebildeten Luftkoordinatoren Brandenburg noch verlässlicher aufgestellt ist. Ein Blick, der zuversichtlich stimmt, denn die aktuelle Waldbrandsaison ist bereits in Gang.

  • Bild: Foto von Luftkoordinatoren beim Aufbau eines Fire-Flex-Tanks (Löschwasserbecken)

    Teamwork: Gemeinsam packen die Feuerwehrkräfte an, um den 36.000 Liter fassenden Fire-Flex-Tank aufzustellen

  • Bild: Teamfoto von Luftkoordinatoren am Einsatzort

    Wasser Marsch: Eine stete Wasserversorgung ist auch für die Bekämpfung von Waldbränden aus der Luft essentiell. Luftkoordinatoren übernehmen unter anderem diese Aufgabe.

  • Bild: Foto eines roten Bambi Buckets (Sack zum Transport von Löschwasser mit dem Hubschrauber)

    Kurz vor dem Abheben: Bambi Bucket und Hubschrauber der Bundespolizei sind zum Start bereit.

  • Bild: Foto eines Hubschraubers mit einem Bambi Bucket im Anflug

    Im Anflug: Präzisionsarbeit in der Luft ist erforderlich, um mit dem Bambi Bucket aus dem Fire Flex Tank Wasser zu entnehmen.

Luftkoordinatoren beim Aufbau eines Fire-Flex-Tanks
Team Luftkoordinatoren
Bambi Bucket
Hubschrauber mit Löschwasser im Anflug