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Braune Sportkameraden

- Erschienen am 16.08.2018 - Presemitteilung Meldung Verfassungsschutz

Seit Mitte 2017 nehmen Rechtsextremisten regelmäßig an Drachenbootrennen in Brandenburg teil. Dafür nutzen sie den Verein "Projekt Habula" e.V. Einer der Rechtsextremisten ist beispielsweise Robert Wolinski. Er ist Veltener Stadtverordneter der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ (NPD) und zugleich Mitglied im Landesvorstand seiner Partei. Neben ihm rudern weitere braune Sportkameraden. Hierbei handelt es sich um zum Teil langjährige Aktivisten des NPD-Jugendverbandes „Junge Nationalisten“ (JN).

Die extremistische Ausrichtung des vermeintlichen Sportvereins wird durch seine Öffentlichkeitsarbeit untermauert. So ist im Vereinsemblem der in rechtsextremistischen Kreisen weitverbreitete Ausdruck „Furor Teutonicus“ enthalten. Rechtsextremisten verstehen das als „germanische Angriffslust“. Der Begriff vom rechtsextremistischen Publizisten Hans-Dietrich Sander geprägt. Nach Sander gelte es „zur Wiederherstellung Deutschlands“ den „entschlummerten Furor teutonicus“ zu erwecken, um so „den Deutschen ihren bewährten Kampfgeist und ihren berechtigten Stolz zurückzugeben, die sie beim Bau eines neuen Reiches brauchen“. Da Sanders Schriften in der Szene allseits bekannt sind, dürfte die Wahl des Ausdrucks „Furor Teutonicus“ im Vereinslogo daher als bewusste Anlehnung an den rechtsextremistischen Vordenker und seine Theorien gelten. Wolinski, der in der rechtsextremistischen Szene als Unternehmer im Bereich der Hass-Musik unterwegs ist, hat den Ausdruck „Furor Teutonicus“ ebenfalls auf Werbematerialien verwendet. Daher kann ein Zufall ausgeschlossen werden.

Der Verein unterhält einen eigenen Youtube-Kanal. In einem der dort veröffentlichten Videos bekundet ein Vereinsmitglied offen seine Sympathie für den Nationalsozialismus. Denn die Person trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „MÄRKER – Nationalsozialisten seit 1922“. In einem anderen Video findet sich ein klares Bekenntnis zum gewaltorientierten Rechtsextremismus. Hier posiert der NPD-Mann Wolinski mit einem T-Shirt der „Velten Skinheads – United, Strong and Proud“. Umrahmt wird der Slogan von zwei Baseballschlägern.

Rechtsextremisten im Verein und rechtsextremistische Propaganda in den offiziellen Vereinsvideos führen zu dem Schluss: Das "Projekt Habula" e.V ist ein weiterer Versuch der rechtsextremistischen Szene, mit vordergründig unpolitisch wirkenden Angeboten neue Mitglieder zu gewinnen. Vor solche Taktiken warnt der brandenburgische Verfassungsschutz seit langem.

Pressemitteilung geändert am 15.03.2019

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Datum
16.08.2018
Rubrik
Verfassungsschutz (Meldungen)