Fachtag "Extremismus und Prävention im kommunalen Kontext"
- Erschienen am - PresemitteilungWas verstehen wir unter Extremismus? Welche aktuellen Entwicklungen bzw. Erscheinungsformen können im Bereich des Extremismus zum gegenwärtigen Zeitpunkt beobachtet werden? Welche Phänomene sind neu, welche sind uns aus unserer bisherigen Arbeit bekannt?
Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigte sich der Fachtag, der am 22.09.2025 im Ratssaal der Stadt Cottbus/Chóśebuz stattfand und gemeinsam mit der Stadt, der Koordinierungsstelle Tolerantes Brandenburg und dem Landespräventionsrat Brandenburg (LPR) organisiert worden ist.
Der Einladung, die sich gezielt auf das südöstliche Brandenburg bezog, folgten Mitarbeitende aus der Stadt Cottbus/Chóśebuz, der Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz sowie Elbe-Elster und hier speziell aus den Bereichen des örtlichen Schulamtes, der Schulsozialarbeit, der Jugendarbeit, der Polizei, den Fachstellen Islam und Antisemitismus, öffentliche Träger und Vereine und viele weitere Interessierte.
In seinem Grußwort unterstrich der Minister des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, René Wilke, die Wichtigkeit der intensiven Auseinandersetzung mit diesen Fragen und die Notwendigkeit eines fachlichen Austauschs. Das Phänomen Extremismus darf auf keinen Fall ignoriert und als nicht zu ändernde Entwicklung angesehen werden.
Der Landesantisemitismusbeauftragte, Andreas Büttner, hob die Bedeutung der Kommunen bei der Etablierung Erfolg versprechender Maßnahmen für die Bekämpfung von extremistischen Strömungen jedweder Form hervor. Wichtig sind aus seiner Sicht sowohl die Auseinandersetzung als auch die Diskussion im Rahmen der demokratischen Werte unseres Landes, auf keinen Fall dürfen die Augen vor diesen, teilweise Besorgnis erregenden, Entwicklungen verschlossen werden.
Nach der Vorstellung aktueller Lageentwicklungen aus polizeilicher und Sicht des Verfassungsschutzes sowie des Instituts für Gemeinwesenberatung demos wurden den Anwesenden Konzepte und Strategien gegen Extremismus verschiedener Akteure vorgestellt.
Sowohl die Fachstelle Islam, als auch das Institut für Konfliktmanagement, die Brandenburgische Sportjugend im Landessportbund Brandenburg e. V., die Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) und die pewobe gGmbH gaben den Teilnehmenden einen Einblick in ihre Angebote, Maßnahmen und Konzeptideen. Festzustellen ist, dass das Phänomen des Extremismus in seinen Erscheinungsformen von vielen Akteuren im Land Brandenburg als durchaus bedrohlich und zunehmend wahrgenommen wird und einer intensiven Auseinandersetzung, des fachlichen Austauschs und der vernetzenden Zusammenarbeit bedarf.
Der Fachtag bildete den Auftakt für die „Woche der Präventionsakteure“, die die breite, im Land Brandenburg etablierte, Präventionslandschaft abbilden, unterstützen und weiter bekannt machen soll.