Die „TikTokisierung“ des Islamismus
Vorabveröffentlichung aus anstehendem Verfassungsschutzbericht 2023
- Erschienen amDer Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel forderte über Tausend Menschenleben, hunderte wurden als Geiseln aus Israel verschleppt. Weltweit löste der dadurch erneut aufgeflammte Gaza-Konflikt enorme Dynamiken aus. In Deutschland kam es zu zahlreichen, teilweise verbotenen pro-palästinensischen Demonstrationen. Einige endeten in gewaltsamen Ausschreitungen.
Von Anfang an instrumentalisierten Islamisten die Proteste für ihre Zwecke. Dafür verwendeten sie antisemitische Stereotype als zentrale Mobilisierungsmitte, auch um Brücken in nichtextremistische Milieus zu schlagen. Soziale Medien fungierten hierbei als wichtiges Scharnier im Wechselspiel von analoger und virtueller Welt. Sicherheitsbehörden nennen dies die „TikTokisierung des Islamismus“.
Denn die Kurzvideo-App TikTok hat diese Entwicklung mit rapide zunehmenden Reichweiten und immer zahlreicher sowie jünger werdenden Nutzern revolutioniert. Das machen sich islamistische Akteure, allen voran salafistische Influencer, zu eigen. Sie erreichen mit ihren Inhalten ein Millionenpublikum und üben gerade Einfluss auf das Denken und Handeln von Jugendlichen aus. Oft setzen sie maßgeblich Radikalisierungsprozesse in Gang, die dem familiären und schulischen Umfeld verborgen bleiben.
Diese Wirkungsweisen beleuchtet das Sonderkapitel „TikTokisierung des Islamismus“ im Verfassungsschutzbericht 2023 anhand der Vorkommnisse vom 7. Oktober 2023.
Der komplette brandenburgische Verfassungsschutzbericht 2023 wird am 29. April 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt.