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HAMAS-Terrorismus und das "Antisemitismus-Einmaleins" von COMPACT

- Erschienen am 12.10.2023 - Presemitteilung Verfassungsschutz (Meldung)

Antisemitismus beruht im Wesentlichen auf einer einfachen Überzeugung: Wenn irgendwo irgendetwas passiert, sind Juden schuld. Immer. Oder – stellvertretend – der Staat Israel. Oder die angeblich von Juden unterwanderten und gelenkten USA. Überhaupt glauben Antisemiten an finstere, die Geschicke der Welt im Verborgenen steuernde geheime Mächte. Sie nennen diese Mächte auch "Globalisten" und meinen damit Juden. So erklären sich Antisemiten den Lauf der Dinge. Das ist so dumm wie es auch gefährlich ist. Und darauf bauen endlos viele Verschwörungserzählungen auf. Gibt es irgendwo eine Finanzkrise, dann kennt der Antisemit die Gründe. Für ihn ist "der Jude" schuld. Der habe schließlich das Geld erfunden. Gebe es kein Geld, gebe es auch keine Finanzkrisen. So einfach ist das Antisemiten-Einmaleins. Anders gesagt: Antisemitismus beruht auf der vollständigen Abwesenheit von Wissen, Vernunft sowie Verstand.

Im letzten Jahrhundert gipfelte der Antisemitismus im „Dritten Reich“ in der millionenfachen industriellen Massenvernichtung von Menschen. Er existiert aber schon seit Jahrhunderten. Bereits im Mittelalter ereigneten sich immer wieder Pogrome gegen Juden. Ihnen wurde zum Beispiel unterstellt, sie seien für die Pest verantwortlich. Oder sie hätten Brunnen vergiftet. Und sie würden Babys klauen, um deren Blut zu trinken. Gerade die letzte Erzählung gewann im Zuge der Corona-Proteste und den damit verbundenen QAnon-Erzählungen neues Gewicht. Denn US-amerikanische Eliten würden angeblich tief in geheimen Bergstollen Kinder gefangen halten, um deren Blut zu verzehren.

Zwei Personen gehören seit langem mit zu den Taktgebern des Antisemitismus in Deutschland: Der ehemalige Linksterrorist der "Roten Armee Fraktion" und spätere Anwalt der rechtsextremistischen NPD, Horst Mahler. Sowie der ehemalige Linksextremist, heutige Rechtsextremist und COMPACT-Chefredakteur, Jürgen Elsässer. Mit seinem Magazin bedient er rechtsextremistische Inhalte, Verschwörungserzählungen, Reichsbürgerfantasien und Antisemitismus. Als Putins Paladin verteidigt und rechtfertigt Elsässer zudem den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. So berichtet COMPACT zum Beispiel im Mai 2022, "globale Eliten" verfolgen einen "Great-Reset-Genozid", also "Massenmord-Pläne". "Der Mossad" habe dafür "Ethnowaffen … entwickelt". "Diese könnten nun eingesetzt werden". Hierbei gehe es auch um "ukrainische Bio-Labore". Und dann fragt COMPACT: "Wurde das von Präsident Selenskyj regierte Land zum Experimentierfeld der Menschheitsdezimierer auserkoren? Und hat ihnen Putins Armee einen Strich durch die Rechnung gemacht?" Das ist die Rechtfertigung eines Angriffskriegs mit Antisemitismus. Im Übrigen findet hier mit Blick auf die Ukraine sogar noch eine Täter-Opfer-Umkehr statt.

Doch es geht noch schlimmer. Schließlich ist die Strategie der Täter-Opfer-Umkehr ebenso fester Bestandteil des Antisemitismus. Das heißt, Juden sind nicht Opfer. Was immer auch passiert, sie müssen die Täter sein. Am Samstag, den 7. Oktober überfielen HAMAS-Terroristen israelisches Gebiet. Sie töteten wahllos und bestialisch Zivilisten und verschleppten viele - darunter Alte, Kranke und Kinder - in den Gaza-Streifen. Übersetzt ins Antisemitische erklärt Elsässer einen Tag später dazu folgendes: "Meine Hypothese: Bestimmte Kreise in Israel öffneten den Terroristen den Weg, weil der neue Nahostkrieg in ihrem Interesse liegt."

Die „COMPACT Magazin GmbH“ mit Sitz in Falkensee (HVL) wird seit dem 9. Dezember 2021 als erwiesene rechtsextremistische Bestrebung vom brandenburgischen Verfassungsschutz beobachtet. COMPACT verfolgt das Ziel der Überwindung unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung und stellt in seinen Veröffentlichungen unter anderem die Legitimität des Grundgesetzes offen in Frage. Hinzu kommen Fantasien, zusammen mit anderen Rechtsextremisten „zum Sturz des Regimes beizutragen“.