Präventiv statt reaktiv: Stübgen stellt Bericht des Landespräventionsrates vor – 235.000 Euro für Projekte
- Erschienen am - PresemitteilungDas Innenministerium hat im vergangenen Jahr Präventionsprojekte über den Landespräventionsrat (LPR) mit 235.000 Euro unterstützt. Damit konnten insgesamt 25 kriminalpräventive Projekte gefördert werden, teilte der Vorsitzende des Landespräventionsrates, Innenminister Michael Stübgen, heute in Potsdam nach der Kabinettssitzung mit. Der Innenminister berichtet dem Kabinett einmal im Jahr über die Tätigkeiten des LPR.
Innenminister Stübgen: „Lieber präventiv als reaktiv – das gilt ganz besonders für die Kriminalprävention. Für das Jahr 2021 kann Brandenburg wieder auf eine Bilanz der Präventionsarbeit zurückblicken, die sich sehen lassen kann. Doch auch hier hat die Corona-Pandemie ihre Spuren hinterlassen. So war die Kinder- und Jugendarbeit ein zentraler Arbeitsschwerpunkt. Besonders die Folgen durch pandemiebedingte Einschränkungen und der Umgang mit Mobbing, Aggression und Vereinsamung wurden zum Thema vieler Präventionsprojekte. Dabei gilt: Jede verhinderte Straftat ist besser als eine aufgeklärte Straftat. Mein außerordentlicher Dank gilt daher allen Akteuren im Präventionsbereich, die mit ihrem Wirken in Brandenburg ihren Teil dazu beitragen.“
Der Landespräventionsrat bietet mit seinen gegenwärtig vier fest eingerichteten Arbeitsgruppen das Forum für Expertinnen und Experten und führt die relevanten gesamtgesellschaftlichen Akteure der brandenburgischen Präventionslandschaft zusammen. Themenschwerpunkte dieser vier Arbeitsgruppen sind die Kinder-, Jugend- und Gewaltdelinquenz, die Prävention von politischem Extremismus, Opferschutz und Opferhilfe sowie die Kommunale Kriminalprävention.
„Die Corona-Pandemie hatte nicht nur kurzfristig erhebliche Auswirkungen auf unseren Alltag“ sagt der Präventionsbeauftragte des Landes, Kay Kasüschke. „In der Präventionsarbeit spüren wir gesellschaftliche Veränderungen sehr stark. Der Ausbau der Medienkompetenz in allen Altersgruppen, die Stärkung des gesellschaftlichen Bewusstseins gegen Häusliche Gewalt und der richtige Umgang mit Verschwörungserzählungen werden den vielen Präventionsakteuren weiterhin großes Engagement abverlangen.“
Projekte 2021
Die Projektförderung in Höhe von 235.000 Euro erstreckte sich im vergangenen Jahr auf elf Präventionsprojekte für die Gruppe der Kinder und Jugendlichen, die mit insgesamt rund 73.000 Euro unterstützt wurden. Auf den Bereich Prävention von politischem Extremismus entfielen rund 58.000 Euro, die sieben Projekten zu Gute kamen. Im Bereich Opferschutz und Opferhilfe wurden fünf Projekte mit rund 80.000 Euro bezuschusst. Zwei Projekte mit insgesamt 24.000 Euro betrafen die Unterstützung kommunaler kriminalpräventiver Aktivitäten.
Gefördert wurde z. B. das Projekt „Nordwächter“ der Stadt Frankfurt (Oder). Im mehrjährig angelegten Projekt wird durch einen ganzheitlichen Präventionsansatz in Kombination von sozialpädagogischen, baulichen und ordnungsrechtlichen Maßnahmen der öffentliche Bewegungs- und Begegnungsplatz auf dem Schulgelände der Grundschule „Am Botanischen Garten“ umgestaltet. Die Freianlagen wurden bereits neugestaltet und durch den Einsatz eines Schließdienstes vor Vandalismus, Verunreinigung und Fehlnutzung geschützt. Die Begrünung des Hanges erfolgte in Kooperation des Fachamtes der Stadtverwaltung gemeinsam mit den Jugendlichen. Komplettiert wird das Projekt durch ein regelmäßiges Sportangebot vor Ort unter sozialpädagogischer Begleitung.
Brandenburgischer Präventionspreis 2021
Der Brandenburgische Präventionspreis des Jahres 2021 ging an das Trebbiner Kinder- und Jugendheim für ein Medienprojekt, welches Kindern und Jugendlichen einen angemessenen und sicheren Umgang mit den vielfältigen Möglichkeiten des Internets vermittelt. Da die Preisverleihung im Jahr 2021 aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte, wurde die Urkunde am 2. Juli 2022 durch den Innenminister persönlich vor Ort an die Projektbeteiligten überreicht. Erstmals wurde der Brandenburgische Präventionspreis im Jahr 2005 vergeben.
Für den Brandenburgischen Präventionspreis 2022 ist die Bewerbungsphase bereits gestartet. Bis 15. September sind Einsendungen möglich. Die Ausschreibung widmet sich diesmal dem Themenfeld Häusliche Gewalt und wird mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 5.000 Euro vom Landespräventionsrat ausgelobt.
Hintergrund
Der im Jahr 2000 gegründete Landespräventionsrat Brandenburg bündelt Initiativen zu einer umfassenden Kriminalitätsprävention im Land. Im Beirat sind unter anderem mehrere Ministerien vertreten sowie der Städte- und Gemeindebund, der Landkreistag und das Tolerante Brandenburg/Bündnis für Brandenburg. Der Rat organisiert seine Tätigkeit in vier ständigen Arbeitsgruppen. Diese werden von Vertretern des Ministeriums des Innern und für Kommunales, des Ministeriums der Justiz und der Universität Potsdam geleitet.
Weitere Informationen auch zu den geförderten Projekten und Veranstaltungen unter: https://mik.brandenburg.de/landespraeventionsrat