Herausforderungen der Corona Pandemie für Kinder und Jugendliche
Gemeinsames Fachgespräch
- Erschienen am - PresemitteilungAm 28.01.2021 fand unter dem Titel "Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche - Herausforderungen der Corona-Pandemie" ein gemeinsames Fachgespräch der Mitglieder des Jour Fixe Gewaltprävention (MBJS) und der AG Kinder-, Jugend- und Gewaltdelinquenz; Kinder- und Jugendschutz des LPR (MIK) statt. Die nachfolgende Zusammenfassung ist durch die Geschäftsstelle des LPR vorgenommen worden.
Teilgenommen haben 32 Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bildungsministerium, dem Justizministerium, der Staatsanwaltschaft, dem Gesundheitsministerien, dem Innenministerium, dem Polizeipräsidium, der freien Träger der Jugendhilfe und für Kinderschutz, des Landesjugendrings, des Landesschülerrates, der Aktion Kinder und Jugendschutz, der Unfallkasse, der TK, des LISUM, der RAA, von Kobra.net, Konflikthaus, Medienwerkstatt, Landeskommission Berlin gegen Gewalt, SiS, Gideon GmbH sowie Lehrende, Wissenschaftler und weitere Akteure.
Die Online Tagung war aufgeteilt in
- einen wissenschaftlichen Teil,
- Berichte aus der Praxis und
- einen Diskussionsteil.
Herr Prof. Dr. Schubarth nahm eine umfangreiche Auswertung von bundesweiten Studien vor (siehe Anlage). Herr Prof. Dr. Sturzbecher führte zu eigenen wissenschaftlichen Erhebungen aus. Die Veranstaltung war bewusst so organisiert, dass Fachkräfte, Sprecher der Kinder und Jugendlichen selbst, Lehrkräfte, Ressortvertreter, Wissenschaftler und Praktiker zu Wort kamen und ihre jeweilige Sichtweise und Erfahrungen einbrachten.
Im Ergebnis ist (erwartungsgemäß) festzuhalten, dass keine pauschale Aussage zu den Auswirkungen von Corona auf Kinder und Jugendliche möglich ist. Einige Praxisvertreter wiesen darauf hin, dass Kinder und Jugendliche durch die Pandemie und ihre Einschränkungen besonders betroffen sind. Gerade für die schon vor der Krise sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen verschärft sich die Situation (u.a. unzureichende bis fehlende technische Ausstattung, geringere Vermittlungskompetenzen im sozialen Umfeld). Als weitere Gruppe, die besonderer Unterstützung bedarf, wurde die Gruppe der jüngeren Kinder (v.a. Grundschüler) identifiziert. Die Krisensituation bringt durch die verstärkte Mediennutzung neue Herausforderungen mit sich. Das Nutzungsverhalten wird nicht zuletzt deshalb ausgeweitet, weil – von den Eltern durchaus erwünscht – die Kinder und Jugendlichen darüber ihre sozialen Kontakte pflegen. Mit der intensiven Netznutzung sind aber auch neue Gefährdungen verbunden; z.B. in Form von Fake News, Desinformation oder Verschwörungserzählungen. Außerdem wurde durch die AKJS auch ein Anstieg von Cybermobbingfällen wahrgenommen und ein vermehrtes Interesse der Elternschaft an Fortbildung im Bereich Medienkompetenz.
Die Teilnehmenden diskutierten anhand der zusammengetragenen Befunde über geänderten Bedarf und mögliche Konsequenzen für die Zielgruppe und die Akteure.
Die Ergebnisse der „Corona Jugendstudie Brandenburg 2020“ wurden am 17.02.2021 durch Frau Ministerin Britta Ernst und Herrn Prof. Dr. Dietmar Sturzbecher in einem Pressegespräch vorgestellt. Die Studie finden Sie hier: Corona Jugendstudie Brandenburg 2020