Innenminister verleiht Brandenburgischen Präventionspreis
Drei Projekte aus unterschiedlichen Feldern der Kriminalprävention ausgezeichnet
- Erschienen am - PresemitteilungPotsdam - Das Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V. das Sucht-Präventionsnetzwerk in der Prignitz sowie die Freiwilligenagentur Cottbus sind die Gewinner des Brandenburgischen Präventionspreises 2020. Innenminister Michael Stübgen hat die drei Projekte heute in Potsdam ausgezeichnet. Die Preisträger setzen sich mit der Prävention von häuslicher Gewalt, Sucht sowie Respektlosigkeit und Ausgrenzung auseinander.
Stübgen: „Präventionsarbeit verhindert Straftaten und schützt potentielle Opfer. Denn ein nicht begangenes Verbrechen ist besser als ein perfekt aufgeklärtes. Wie ideenreich und vielfältig das Engagement für Kriminalprävention in Brandenburg ist zeigen die ausgezeichneten Projekte. Und das in einem Jahr, in dem durch die Corona-Pandemie auch aktive Präventionsarbeit ganz besonders gefordert war. Wenn die üblichen Zugänge zu Hilfsangeboten nicht in gewohnter Art und Weise genutzt werden können, kommt es erst recht auf den Einsatz der in der Präventionsarbeit Engagierten an. Dafür gebührt nicht nur den Preisträgern, sondern allen Beteiligten in Brandenburg unser aller Dank.“
Der Brandenburgische Präventionspreis wurde in diesem Jahr zum 16. Mal vergeben. Bewusst wurde anlässlich des 20-jährigen Bestehen des Landespräventionsrates kein eingrenzender Schwerpunkt gesetzt, sodass Bewerbungen aus verschiedenen Feldern der Kriminalprävention möglich waren. Ausgewählt wurden die Preisträger von einer Fachjury aus Vertretern des Landespräventionsrates im Innenministerium, des Sozialministeriums, des Bildungsministeriums und des Justizministeriums.
Die Preisträger des Brandenburgischen Präventionspreises 2020:
Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V.
Das Projekt „Nebenan knallt´s. Was kann ich tun? - Digitale Flyer zu häuslicher Gewalt in Zeiten von Corona“ ist mit einem Preisgeld von 4.000 € ausgezeichnet worden. Durch Corona und die damit verbundenen Einschränkungen sind gefährdete Frauen in gewaltvollen Beziehungen oft mit den Tätern allein. Klassische Unterstützungsdienste können nicht in gleicher Weise Hilfe für die Betroffenen bieten. Die direkte Nachbarschaft wird daher als aktueller Zugangspunkt verstanden. Aus diesem Grund entwickelte die Koordinierungsstelle des Netzwerkes einen digitalen Flyer, der fünf knappe und konkrete Handlungsvorschläge in steigender Intensität enthält: von „Nicht-ignorieren“ bis „Alarmierung der Polizei“. Angemessene Reaktionsmöglichkeiten werden aufgezeigt, sodass sich für jeden Nachbarn oder Bekannten die Chance bietet, zu handeln. Dieser Beitrag wurde als beste Einsendung bewertet.
Sucht-Präventionsnetzwerk in der Prignitz
Seit 2005 führen in der Prignitz das Oberstufenzentrum, die Polizeiinspektion, die Suchthilfe und das SOS Beratungszentrum mit Unterstützung des Landkreises das Projekt „Interaktiver SuchtPräventionsParcours Prignitz“ durch. Im Mittelpunkt steht der Aufbau und die inhaltliche Weiterentwicklung eines Suchtpräventionsparcours durch Fachschüler in Erzieherausbildung des OSZ für Jugendliche der Klassen sieben bis zwölf. Dadurch setzen sich die Fachschüler sowohl selbst mit dem Thema Suchtgefährdung und Sucht auseinander, vermitteln ihr Wissen an die jugendlichen Nutzer aber auch weiter. Dieser umfassende Präventionsansatz überzeugte die Jury in besonderem Maße und wird mit einem Preisgeld von 2.000 € prämiert.
Freiwilligenagentur Cottbus in Trägerschaft des Paritätischen
Wöchentlich gibt es drei Sprechcafés in verschiedenen Cottbuser Stadtteilen, die niedrigschwellig die Chance für Kontakte und das Kennenlernen zwischen Ur-Cottbusern und Neu-Cottbusern bieten. Während der Corona-Zeit konnten die Sprechcafés in digitaler Form fortgeführt werden. Das Projekt fördert den Abbau von Vorurteilen und daraus resultierenden Ängsten und wurde mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 € prämiert.