Brandenburg wird neu vermessen
Stübgen: „Geodaten werden in hoher Qualität und Genauigkeit gebraucht, ihr Einsatz wird in Zukunft weiter zunehmen“
- Erschienen am - PresemitteilungBeelitz – Brandenburg wird derzeit bis auf den Millimeter genau neu vermessen. Zwei Messtrupps der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB) ziehen dafür durch das Land. Über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg bestimmen sie die genaue Lage und Höhe eines bestimmten Vermessungspunktes und überprüfen so das bereits existierende Grundlagennetz. Innenminister Michael Stübgen hat heute ein Team in der Nähe von Beelitz (Landkreis Potsdam-Mittelmark) besucht und sich über dessen Arbeit informiert.
Innenminister Stübgen: „Es ist beeindruckend, wie die Vermessungsexperten mit Hilfe modernster Technik, ausgefeilter Verfahren und nicht zuletzt mit viel persönlichem Einsatz für hochgenaue Koordinaten sorgen. Das Messgerät darf 24 Stunden lang keinen Millimeter bewegt werden. Während der gesamten Zeit muss es vor Wind und Wetter, Wildtieren und anderen Einflüssen geschützt werden. Geodaten werden in hoher Qualität und Genauigkeit gebraucht, ihr Einsatz wird in Zukunft weiter zunehmen. Nicht nur der Bereich der Vermessung wird davon profitieren, sondern auch vielfältige Anwendungen in den Bereichen Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz.“
Mit Hilfe von drei Satellitennavigationssystemen – dem amerikanischen GPS, dem russischen GLONASS und dem europäischen Galileo – wird das Grundlagennetz der Vermessungspunkte überprüft und aktualisiert. Prof. Christian Killiches, Präsident der LGB: „Die Ergebnisse liefern hochgenaue, einheitliche Koordinaten für präzise Geodaten und Karten und sind nicht nur passgenau für Brandenburg, sondern auch für Deutschland und ganz Europa.“
Hintergrund
Durch die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) wurde Anfang Juni eine bundesweite Messkampagne zur Überprüfung und Aktualisierung der 250 bundesweit verteilten Geodätischen Grundnetzpunkte gestartet, 19 davon liegen in Brandenburg.
Nach dem Ende der Messkampagne Mitte des Monats werden die Daten durch das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie und das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachen ausgewertet. Nicht nur im Bereich der Vermessung finden diese Geodaten Anwendung. Sie können unter anderem auch beim Hochwasser- und Katastrophenschutz, in der Landwirtschaft sowie bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels unterstützen.