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Bilanz 2025: Rund 360 Tonnen Kampfmittel in Brandenburg gefunden

Wilke: „Mit jeder entschärften Bombe, jedem vernichteten Kampfmittel und jedem erfolgreichen Modellversuch wird Brandenburg ein Stück sicherer“

- Erschienen am 22.12.2025

In Brandenburg sind in diesem Jahr rund 360 Tonnen Kampfmittel gefunden worden. Insgesamt konnten 897 Hektar Landesfläche bis Ende November aus dem Kampfmittelverdacht entlassen werden, das entspricht zirka einem Drittel mehr Fläche als im vergangenen Jahr. Außerdem sind im Vergleich zum Jahr 2024 rund 20 Tonnen Kampfmittel mehr gefunden worden. Das teilte das Innenministerium in Potsdam in einer vorläufigen Bilanz des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD) heute mit. 

Innenminister René Wilke: „Von der Modell- zur Kompetenzregion für die Sicherheit in Brandenburg – aktuell liegt ein Schwerpunkt des Kampfmittelbeseitigungsdienstes auf der Stadt Oranienburg. Bundesweit ist keine Region bekannt, wo die Folgen des zweiten Weltkrieges bis heute derart stark im Boden liegen. Die hohe Konzentration an amerikanischen Bomben mit chemischen Langzeitzündern machten eine besondere Befassung erforderlich. 2019 wurde die Stadt zur Modellregion, in diesem Jahr wurde der Weg bereitet, sie in eine Kompetenzregion für Kampfmittelbeseitigung zu überführen. Das ist ein weiterer wichtiger und verantwortungsvoller Schritt im Umgang mit einem explosiven Erbe. Und so kann die Arbeit der Fachleute nicht hoch genug gewürdigt werden. Mit jeder entschärften Bombe, jedem vernichteten Kampfmittel und jedem erfolgreichen Modellversuch wird Brandenburg ein Stück sicherer.“ 

Der KMBD hat mit Stand 30.11.2025 in den zurückliegenden elf Monaten über 4.800 Anfragen von Grundstückseigentümern auf Kampfmittelbelastung bearbeitet und wurde zudem zu fast 1.750 Zufallsfunden im Rahmen der Gefahrenabwehr gerufen. Außerdem beauftragte er über 200 Kampfmittelräummaßnahmen auf landeseigenen, kommunalen und privaten Liegenschaften und wurde auch als Geschäftsbesorger für Dritte tätig. Insgesamt hat der KMBD zirka 400 Tonnen Kampfmittel und -teile im vergangenen Jahr fachgerecht vernichtet. 

Unter den rund 360 Tonnen gefundenen Kampfmitteln und -teilen befanden sich zirka 1.900 Stück Nahkampfmittel, 650 Stück Minen, 24.000 Stück Granaten, 700 Stück Brandbomben, 100 Stück Sprengbomben über 5 kg, 1.800 Stück Panzerabwehrraketen/Raketen, 1.500 Stück Waffen/Waffenteile sowie 370.000 Stück Handwaffenmunition. 

Brandenburg musste für die Kampfmittelräumung bis Ende November 2025 insgesamt 11,9 Millionen Euro aufwenden. Noch immer stehen zirka 580.000 Hektar der Fläche des Landes unter Kampfmittelverdacht. Schwerpunkt der Kampfmittelsuche war im Jahr 2025 erneut die Region um Oranienburg (Landkreis Oberhavel). Unter anderem wurden dort drei Bombenfunde verzeichnet. Lokale Schwerpunkte sind darüber hinaus auch Potsdam, die Oder-Neiße-Linie und der Bereich südlich Berlins.