14. Beiratssitzung des Landespräventionsrates Brandenburg

Am 15.02.2023 fand die jährliche Sitzung des Beirates des Landespräventionsrates Brandenburgs (LPR) unter Leitung des Innenministers und Vorsitzenden des LPR, Herrn Michael Stübgen, statt.

In der Sitzung gaben die Arbeitsgruppenleitungen und die Geschäftsstelle des LPR einen Rückblick auf die vielfältigen Tätigkeiten im Kalenderjahr 2022. In 2022 wurden 23 kriminalpräventive Projekte mit einem finanziellen Volumen von 226.500 Euro (davon 56.000 Euro aus Lottomitteln) gefördert. Dazu gehören unter anderem die Johanniter Unfallhilfe e. V., das Theaterprojekt EUKITEA sowie der Arbeitskreis Kinder- und Jugendschutz (AKJS).
Zudem wurde über die eingegangenen neuen Förderanträge beraten und entschieden.

Im Mittelpunkt der Beiratssitzung stand die an Themen und Sichtweisen vielfältige Diskussion. Es ging um die Folgen der aktuellen, ganz unterschiedlichen Belastungen auf verschiedene Altersgruppen und die Konsequenzen für die Präventionsarbeit.
So wurde festgestellt, dass es sehr spürbare, aber unterschiedlich ausgeprägte Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche gibt, die stark vom sozioökonomischen Status der Eltern sowie deren Bildungsniveau abhängen. Corona hat die bereits bestehenden Problemlagen verschärft. In Zeiten der Pandemie war ein Anstieg bei Delikten der häuslichen Gewalt zu verzeichnen. Unterschiedliche Präventionsakteure haben sich bewusst diesem Präventionsfeld gewidmet. Der diesjährige 1. Preisträger des Brandenburgischen Präventionspreises, der Arbeitskreis Umgangsrecht „Häusliche Gewalt“ des Landkreises OPR, war einer von ihnen. Demografische Veränderungen und von Straftätern angepasste Kriminalitätsformen (nach dem Muster „Enkeltrick“ und „Falscher Polizist“) verdeutlichten den Bedarf an gut funktionierender Seniorensicherheitsarbeit. Intensiv thematisiert wurden die von Reichsbürger- und Querdenkerszene ausgehenden Gefahren. An mehreren Stellen wurde deutlich, wie wichtig der Ort Kommune für eine gelingende Präventionsarbeit ist.

Der Austausch erfolgte jeweils mit dem Ziel, die Aktivitäten des kommenden Jahres und tlw. darüber an den erkannten Bedarfen auszurichten. Ideen und konkrete Vorhaben wurden ausgetauscht.

Der Minister bedankte sich bei den Mitgliedern des Beirates, den Mitgliedern der Arbeitsgruppen des LPR und allen Präventionsakteuren des Landes. Er unterstrich die Bedeutung ihres Wirkens gerade angesichts der vielschichtigen neuen Herausforderungen.